An ihrem 18. Geburtstag wünschte sich die kleinwüchsige, und mit mehreren Handycaps geborene Mejreme ein Auto. Dass sie dieses Ziel jemals erreichen würde, daran glaubte sie lange selber nicht.
Der Weg war steinig. Ihre Durchhaltewille und der Halt ihrer grossen Familie trieben sie voran, sie nahm eine Hürde nach der Anderen. Autofahren lernen hiess verkehrs- medizinische Abklärungen Untersuchungen und verschiedene Tests über sich ergehen zu lassen
Der nächste grosse Schritt war ein Auto zu kaufen. Denn nur mit einem eigenen Wagen war es ihr überhaupt möglich fahren zu lernen. Der Umbau des Kleinwagens kostete nochmals so viel wie das Fahrzeug selber. Mit Simon Wildberger von der Firma Trütsch Fahrzeug-Umbauten AG in Kloten hatte sie den perfekten Profi gefunden. Einfühlsam brachte er die Bedürfnisse der kleinwüchsigen Frau mit den fahrzeug- und verkehrstechnischen Voraussetzungen unter einen Hut – respektive in ein Fahrzeug. Nach mehreren Wochen mit Besprechungen, Vermessungen und Anpassungen war das Werk vollbracht. Aus dem Kleinwagen für normalgrosse Menschen wird mit wenigen Handgriffen der Traumwagen für die mehrfachbehinderte Mejreme. Handarbeit vom Feinsten!
Endlich war es so weit. Der ersten Fahrstunde stand nichts mehr im Wege. Aufgrund der verschiedenen Handycaps durfte sie nur mit einem Fahrlehrer fahren lernen. Mit Raphael Häberli fand sie in diesem Bereich den Spezialisten. Seine Zusatzausbildung als Handycap- Fahrlehrer und seine einfühlsame Art halfen ihr schon nach kurzer Zeit Freude an der mobilen Freiheit zu haben und die gemeinsamen Fahrstunden wurden für Beide zu einem erfreulichen Erlebnis. Als sie dann vom Strassenverkehrsamt noch die Bewilligung bekam auch privat fahren zu dürfen, machte es ihr noch mehr Vergnügen mit dem Vater oder der Schwester durch die Landschaft zu brausen. Innert kürzester Zeit war sie auf der Zielgerade zur Führerprüfung.
Leider wartet sie bis heute darauf, dass die Invalidenversicherung sich beteiligt am Fahrzeugumbau. Die Fahrstunden wird Mejreme selber berappen müssen. Sie hatte zu wenig Lektionen gebraucht. Schade, dass der Mut und die Willenskraft von dieser jungen Frau nicht honoriert werden.
Der jungen Frau ist es wichtig, dass andere Menschen mit Handycap trotz Schwierigkeiten immer wieder Wege und Möglichkeiten gibt Träume und Wunsche zu realisieren. Mejreme wir gratulieren dir herzlich und wünschen dir jederzeit gute Fahrt.
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